»Im »Grandhotel Cosmopolis« in Augsburg entsteht ein gesellschaftliches Gesamtkunstwerk. « Sonntagsblatt vom 28.10.2012

Das Kurzkonzept (von Feb. 2014) zum Nachlesen finden Sie hier auf Deutsch.
Klick here to read the English version of the short concept summary of february 2014.
Ein ausführliches Konzept PDF von 2012 gibt es auf Englisch, Spanisch und Deutsch. Ein Teil der hier noch als Utopie dargestellten Idee ist im Laufe der Zeit bereits in die Tat umgesetzt. Vieles ist anders gekommen als zunächst geplant. Die anwesenden Menschen gestalten das Projekt und machen es zu dem, was es ist. So befindet es sich im ständigen Wandel.
Willkommen im Grandhotel Cosmopolis
Eine soziale Plastik in Augsburgs Herzen
Das Grandhotel Cosmopolis ist ein gesellschaftliches Gesamtkunstwerk im Augsburger Domviertel und setzt Akzente für ein friedliches Zusammenleben in der modernen Stadtgesellschaft.
Die dringliche Aufgabe der Unterbringung von Asylbewerbern wird hier verknüpft mit kultureller Vielfalt und vor allem mit einem Angebot zur Teilhabe für alle.
Die Diakonie ist Hauseigentümerin und kümmert sich um die Flüchtlingsberatung. Sie hat die Kosten des Umbaus vorfinanziert. Die unterschiedlichen Teilbereiche des Gebäudes werden von zwei verschiedenen Parteien gemietet.
Die Regierung von Schwaben ist Mieter der Hotelbereiche mit Asyl.
Der gemeinnützige Verein »Grandhotel Cosmopolis e.V.«, der die Idee entwickelt hat, ist Mieter des Hotels ohne Asyl, der Bürgergaststätte, der Ateliers und der Café-Bar.
Fakten zum Haus
– wurde 1963 als Paul-Gerhardt-Haus von der Diakonie als Altenheim in Betrieb genommen
– war bis 2007 in dieser Funktion in Benutzung und stand seitdem leer
– hat 66 Räume und eine Gesamtfläche von ca. 2.600 qm
– verfügt inzwischen über vier Zugänge und zwei Außenflächen (den Teegarten und den Rosengarten)
– alle Zimmer nach Süden und Osten verfügen über Balkone
»Das Grandhotel Cosmopolis ist ein lebendiger Prozess und ein soziales Experiment. « Auf ARTE
Die Soziale Plastik
Im Prinzip kann man die Werte Freiheit, Eigenverantwortlichkeit und Solidarität als Säulen unseres Menschenbilds benennen.
Wir glauben, dass sich Menschen so verhalten, wie man sie behandelt, aber auch, dass in Jedem/ in Jeder von uns ein kreativer Kern steckt. Deutlich kommt dieses Menschenbild bei dem erweiterten Kunstbegriff nach Beuys zum Vorschein, an das wir uns anlehnen.
»Der Kunstbegriff bezieht sich nicht länger nur auf diese Künstler – schon bereits genannten Künstler – in einem reduktionistischen Kulturbetrieb, sondern der Kunstbegriff richtet sich auf jedermann als einen Künstler. In jedem Menschen wird also das schöpferische, kreative Wesen angesprochen. In jedem Menschen wird das freie, sich selbst bestimmende und seine Umgebung mitbestimmende umgestalten könnende Wesen gesehen, welches Gestaltung im gesamtgesellschaftlichen Bereiche vollzieht.« – Josef Beuys
Im Gegensatz zur konstruktivistischen Annahme, dass jeder Mensch von Geburt an neutral ist, spricht Beuys davon, dass »der Mensch potentiell seinem Wesen nach ein schöpferisches Wesen ist und aus seiner Freiheit heraus Gestaltungen im gesamtgesellschaftlichen Bereich jeweils in seinem Arbeitsfelde vollziehen kann« (Beuys). Der erweiterte Kunstbegriff stellt Beuys in seiner Theorie der Sozialen Skulptur (auch genannt Soziale Plastik) dar. Die Idee basiert auf der Grundlage, dass der Mensch durch Denken, selbständiges Handeln und Sprache neue, soziale Strukturen entwickelt. Mit dieser Grundidee startete 2011 auch das GHC, was sich in der Überschrift des ersten Druckwerks zeigt: »Konzept für eine soziale Skulptur in Augsburgs Herzen«.